Was ist die Sanierungspflicht?
Der Begriff der Sanierungspflicht stammt aus der Immobilienbranche und sorgt nicht selten für Verwirrung.
In diesem Artikel erfahren Sie daher, was eine Sanierungspflicht bzw. ein Sanierungszwang genau ist, wie es zu diesem kommt und was Sie dagegen tun können.
Gesetzliche Grundlage zur Sanierungspflicht
"Unter Sanierungspflicht versteht man die gesetzliche Verpflichtung von Immobilieneigentümern, notwendige Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen an ihren Gebäuden durchzuführen.
Diese Pflicht zielt darauf ab, die Sicherheit, Gesundheit und Energieeffizienz von Gebäuden zu gewährleisten. In Österreich sind diese Verpflichtungen in verschiedenen Gesetzen und Verordnungen verankert, darunter das Mietrechtsgesetz (MRG), die Bauordnung und die Energieausweis-Vorlage-Gesetz (EAVG)."
Rechte und Pflichten des Eigentümers
Als Eigentümer eines Gebäudes sind Sie verpflichtet, die Sanierungsmaßnahmen der Anordnung im zeitlich vorgesehenen Rahmen durchzuführen. Nach Abschluss der Sanierung müssen Sie die Behörde darüber informieren und Rechnungen, Gutachten oder anderen Nachweisen melden.
Sollten Sie die Anordnung für ungerechtfertigt oder überzogen halten, haben Sie das Recht, innerhalb einer bestimmten Frist schriftlich Berufung einzulegen.
Was, wenn ich mir Zwangssanierung nicht leisten kann
Eine Zwangssanierung ist für Immobilieneigentümer eine enorme finanzielle Belastung. Insbesondere, wenn keine ausreichenden Rücklagen vorhanden sind und die Möglichkeit, einen Kredit aufzunehmen, fehlt, wird die Situation besonders prekär. Hier sind einige Schritte, welche Ihnen helfen können:
Versuchen Sie, mit der Behörde zu verhandeln
Vielen Rückmeldungen von Betroffenen Eigentümern haben gezeigt, dass eine Erklären Ihrer aktuellen finanzielle Situation auf entgegenkommen der Behörden stoßen. Bitten Sie die Behörden um Fristverlängerung, stufenweise Umsetzung oder Anpassung der Maßnahmen. Behörden sind oft bereit, individuelle Lösungen zu finden.
Soziale Unterstützung und Härtefallfonds
Erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeinde nach Sozialhilfe oder Härtefallfonds, die finanzielle Unterstützung in Notsituationen bieten.
Verhandlung über Reduktion der Maßnahmen
Lassen Sie ein technisches Gutachten erstellen, das kostengünstigere Alternativen vorschlägt, und verhandeln Sie mit der Behörde über die Priorisierung und Anpassung der Sanierungsmaßnahmen.
Unterstützung durch gemeinnützige Organisationen
Suchen Sie nach lokalen Bauvereinen, Stiftungen oder freiwilligen Helfern, die finanzielle Hilfen oder praktische Unterstützung anbieten.
Letzter Ausweg: Verkauf Ihrer Immobilie
Der Verkauf Ihrer Immobilie kann der beste Weg sein, wenn alle anderen Optionen ausgeschöpft sind und die finanzielle Belastung durch die Zwangssanierung untragbar wird.
Wie Sie trotz Zwangssanierung einen guten Verkaufspreis erzielen können
- Professionelle Bewertung:
Lassen Sie Ihre Immobilie von einem qualifizierten Gutachter bewerten. Eine realistische Einschätzung des Marktwertes hilft, den bestmöglichen Preis zu erzielen. - Offene Kommunikation:
Seien Sie transparent über den Sanierungsbedarf. Viele Käufer, insbesondere Investoren, sind bereit, Immobilien mit Renovierungsbedarf zu erwerben, wenn sie den Umfang der Arbeiten kennen. - Verkaufsfördernde Maßnahmen:
Kleinere, kostengünstige Verbesserungen können den Verkaufspreis erhöhen. Beispielsweise kann eine gründliche Reinigung, das Entfernen von Müll und das Streichen von Wänden das Erscheinungsbild deutlich verbessern. - Ansprechende Präsentation:
Nutzen Sie professionelle Fotos und detaillierte Beschreibungen, um die positiven Aspekte Ihrer Immobilie hervorzuheben. Eine ansprechende Präsentation kann potenzielle Käufer überzeugen. - Zielgruppenorientierung: Richten Sie Ihr Verkaufsangebot gezielt an Investoren, Bauträger oder Handwerker, die nach Sanierungsobjekten suchen. Diese Gruppen sind oft bereit, notwendige Arbeiten in Kauf zu nehmen und erkennen das Potenzial der Immobilie.
Sie sollten jedenfalls Flexibilität zeigen.Bieten Sie flexible Verkaufsbedingungen an, wie etwa eine längere Übergangsfrist, was für Käufer attraktiv sein kann.
3 wichtige Förderungen in Österreich für Sanierungsprojekte
Der Sanierungsbonus
Der Sanierungsbonus bietet Zuschüsse von bis zu 30 Prozent der förderfähigen Kosten, mit einer Obergrenze von 6.000 Euro für Einzelmaßnahmen und bis zu 12.000 Euro für umfassende Sanierungen. Förderfähige Maßnahmen umfassen die Wärmedämmung, den Austausch von Fenstern und Türen sowie die Installation energieeffizienter Heizungsanlagen. Voraussetzung ist, dass das Gebäude vor 1990 errichtet wurde und die Maßnahmen einen bestimmten Energieeinsparungseffekt erzielen.
Raus aus Öl und Gas Bonus
Dieses Programm fördert den Umstieg von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien. Zuschüsse von bis zu 14.000 Euro sind möglich, wenn alte Öl- oder Gasheizungen gegen umweltfreundliche Alternativen wie Wärmepumpen oder Biomasseheizungen ausgetauscht werden. Anspruchsberechtigt sind sowohl private Haushalte als auch Betriebe.
Wohnbauförderung der Bundesländer
Die Bundesländer bieten spezifische Förderungen, die zinsgünstige Darlehen, Zuschüsse für energetische Sanierungen und Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit umfassen. Die Förderbeträge und Konditionen variieren je nach Bundesland, wobei oft ein Energieberatung und ein Sanierungskonzept Voraussetzung für die Beantragung sind.
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