Haus Sanieren: Ihre Schritt für Schritt-Anleitung
Stehen Sie vor der Entscheidung einer Sanierung oder fragen sich, wie Sie am besten damit beginnen? Wir verstehen, dass die Planung einer Sanierung überwältigend sein kann, besonders wenn man die Reihenfolge der Maßnahmen nicht genau kennt.
Mit unserer langjährigen Erfahrung in der Sanierungsbranche führen wir Sie durch den gesamten Prozess. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Schritte zuerst angegangen werden sollten und wie eine durchdachte Planung Ihnen nicht nur Zeit und Geld, sondern auch Nerven sparen kann.
Schritt 1: Der Zustand des Hauses - Bestandsaufnahme
Der erste Schritt ist die Durchführung einer umfassenden Bestandsaufnahme, bei der Sie alle relevanten Teile des Hauses systematisch untersuchen.
Dazu gehören das Dach, die Fassade, die Fenster, die Elektrik, die Heizungsanlage, sowie Wasser- und Abwasserleitungen. Als Laie können Sie sichtbare Schäden, wie undichte Stellen im Dach, feuchte Wände, oder rissige Fassade erkennen. Diese Anzeichen deuten häufig auf tieferliegende Probleme hin, die dringend behoben werden müssen.
Fragen Sie einen Experten!
Doch nicht alle Mängel sind mit bloßem Auge erkennbar. Unsere Erfahrung zeigt, dass häufig übersehene Mängel, wie veraltete Elektroinstallationen oder unsachgemäße Dämmung, zu erheblichen Kosten führen können, wenn sie nicht frühzeitig erkannt werden.
Hier kommt der Bausachverständige ins Spiel. Ein Fachmann kann versteckte Mängel aufspüren, die Sie als Laie möglicherweise übersehen würden. Er wird den Zustand der Bausubstanz bewerten und Ihnen eine klare Priorisierung der Sanierungsmaßnahmen empfehlen.
Ihre Checkliste für die augenscheinliche Bestandsaufnahme
Schritt 2: Sanierungsplan und Finanzierung
Wenn Sie die Mängel in Ihrem Haus erkannt haben, geht es jetzt darum, einen soliden Plan zu erstellen und die Finanzierung sicherzustellen.
Dieser Schritt ist entscheidend, um später böse Überraschungen zu vermeiden.
Stellen Sie die Kosten mit Ihrem Budget gegenüber
Sobald Sie wissen, welche Teile Ihres Hauses Sie sanieren möchten, gilt es, Ihr verfügbares Budget für die Renovierung festzulegen und niederzuschreiben. Dabei sollten Sie stets folgendes berücksichtgen:
- Großzügig planen: Rechnen Sie mit einer Reserve für unvorhergesehene Ausgaben, besonders bei älteren Häusern. (Siehe auch: Die 10%-Regel bei Sanierungen)
- Angebote einholen: Holen Sie mehrere Angebote von Handwerkern ein. Schauen Sie nicht nur auf den Preis, sondern auch auf Erfahrung und Zuverlässigkeit.
- Spezialisten statt Allrounder: Oft ist es sinnvoll, für spezielle Aufgaben spezialisierte Fachleute zu engagieren, statt eine Firma für alles zu nehmen.
Förderungen: Diese Möglichkeiten gibt es
Die zwei wichtigsten Förderungen bei Sanierungsprojekten in Österreich sind der Handwerkerbonus und die Förderprogramme für energetische Sanierungen.
Der Handwerkerbonus fördert bis zu 20% der Arbeitskosten, maximal 2.000 Euro pro Jahr, und richtet sich an Privatpersonen mit Wohnsitz in Österreich.
Die energetischen Sanierungen werden mit Förderungen von bis zu 42.000 Euro unterstützt, insbesondere für Maßnahmen wie Fenstertausch und Dämmung.
Da der Handwerkerbonus nicht mit Bundes- und Landesförderungen kombiniert werden kann, sollten Sie aus kaufmännischer Sicht wie folgt priorisieren:
Wenn Sie umfassende energetische Sanierungen planen, wie den Austausch von Fenstern oder eine Fassadendämmung, lohnt es sich oft, auf die Förderprogramme für energetische Sanierungen zu setzen, da diese höhere Förderbeträge bieten. Für kleinere Renovierungsarbeiten kann der Handwerkerbonus jedoch vorteilhafter sein.
Lassen Sie sich dazu von uns beraten, wir finden die besten Fördermöglichkeiten für Ihr Projekt.
3. Angebot einholen und vergleichen
Beim Angebotsvergleich für eine Haussanierung sollten Sie darauf achten, dass das Angebot detailliert alle Posten, einschließlich Materialpreise, auflistet und klären, ob die Preise bei Marktschwankungen variieren.
Wählen Sie Handwerker mit nachweislicher Erfahrung und positiven Referenzen, und verhandeln Sie eine Gewährleistung von mindestens 5 Jahren, idealerweise mit einem zusätzlichen halben Jahr. Bei den Zahlungsbedingungen ist es wichtig, eine Anzahlung von maximal 30% zu leisten und den Rest nach Erreichen festgelegter Meilensteine zu zahlen, um sich vor Problemen zu schützen.
Häufig wird übersehen, vor den Malerarbeiten die Untergrundvorbereitung vollständig abzuschließen, was zu unschönen Ergebnissen führen kann.
4. Schritt: Umsetzung und Qualitätskontrolle
Die ersten praktischen Schritte umfassen dabei die Abriss- und Entkernungsarbeiten sowie den Schutz bestehender Strukturen. Während der Installation der Haustechnik sollten alle Leitungen und Anschlüsse sorgfältig überprüft werden.
Abschließend erfolgt die Endkontrolle und Abnahme der Arbeiten. Hier ist es wichtig, besonders auf Details zu achten, wie etwa die Qualität der Ausführung und die Einhaltung der vertraglich festgelegten Arbeiten.
Häufige Probleme können fehlerhafte Ausführungen, unvollständige Arbeiten oder Mängel in der Bauausführung sein. Wenn Mängel auftreten, haben Sie das Recht auf Nachbesserung, und es ist wichtig, diese sofort im Übergabeprotokoll festzuhalten.
Unser Rat an Sie: Seien Sie proaktiv, indem Sie regelmäßige Zwischenkontrollen während der Bauphase durchführen und offene Kommunikationskanäle mit den Handwerkern pflegen. So lassen sich viele Probleme im Vorfeld vermeiden.
Falls Mängel auftreten, sollten diese direkt und schriftlich dokumentiert werden, um spätere Auseinandersetzungen zu vermeiden.